Samstag war Kindergruppenzeit! So oft schon hatten wir vorgehabt, mal zur Kranichsaison nach Linum zu fahren und jetzt war es endlich soweit. Hat ja auch lange genug gedauert;-)
Es war ein wirklich beeindruckendes Schauspiel, nicht nur für die Erwachsenen, sondern vor allem auch für die Kinder. So viele unterschiedliche Vögel haben wir bislang noch nicht an einem Fleck gesehen, das war besonders für die Vogelkundigen unter den Kids ein absolutes Highlight. Aber auch die anderen staunten und waren tief beeindruckt, als am Himmel Schwärme von Staren und Schwalben in der Luft spielten und schwirrten. Sie kreisten über unseren Köpfen, stoben auseinander, um wieder zusammen zu finden und um schließlich wie ein Trichter hinab zur Erde zu fliegen und dort zu schlafen. Es war einfach toll.
Die Kraniche meldeten sich ja bereits aus der Ferne mit ihrem lauten Tröten an und zeigten uns dann ein ähnliches Schauspiel, auf der Suche nach dem schönsten Schlafplatz. Es ist wirklich beeindruckend, diese großen Vögel am Himmel zu beobachten.
Was für ein gelungener Abend! Entspannt beobachteten wir die Vögel am Himmel, während langsam die Sonne unterging und alles in ein wundervolles sanftes Licht tauchte…
Begeistert waren die kleinen Habichte natürlich nicht :-), aber was sein muss, muss eben sein. Manch einer, wie der kleine Kerl hier oben, machte seinem Unmut lautstark Luft und schimpfte uns alle aus.
Recht hat er ja auch irgendwie. Erst kam so ein Mensch zu seinem Horst hochgeklettert, hat einem nach den anderen aus dem Schutz der Mutter geklaut, in einen Beutel gesteckt… und dann auch noch das hier: erst wiegen, messen, beringen, Rachenuntersuchung…
Aber sie haben es alle auch in diesem Jahr tapfer überstanden, sind nun beringt und sitzen natürlich auch alle wieder in ihrem Horst bei ihren Eltern. Für die Kids war es natürlich ein absolutes Highlight, mal so einen weichen Knirps streicheln zu dürfen. Ganz kurz natürlich, damit er sich nicht unnötig mehr aufregt.
Nachdem also alle Jungen wieder ordentlich ins Nest gebracht waren, sind wir noch auf Habichtspurensuche gegangen, äußerst erfolgreich!
Wir fanden einige Rupfungsplätze, Gewölle und auch wunderschöne Federn! Die Habichte sind dort also fleißig unterwegs. Aber das ist ja auch kein Wunder, bei so einem hungrigen Nachwuchs.
Letzten Freitag durfte ich ein Seminar über Wildbienen besuchen, das Christoph Saure an der FU Berlin für Interessierte gehalten hat. Nach dem Theorieteil, bei dem ich unter anderem erfuhr, dass Berlin quasi als „Wildbienenstadt“ gilt und einen sehr hohen Artenreichtum aufweisen kann, ging es endlich raus in den Botanischen Garten zum praktischen Teil.
Wie ihr oben auf dem Foto seht, blüht der Bärlauch nun bereits. Zwischendrin schiebt sich jetzt auch immer mehr der Giersch durch. Es ist also schon wieder vorbei mit der Bärlauchzeit…aber so ein Bärlauchblütenteppich sieht auch richtig toll aus, finde ich!
Zurück zu den Wildbienen;-)
Die faszinieren mich dieses Jahr ganz besonders! Klar kommt das natürlich auch von der zunehmenden Öffentlichkeitsarbeit in diesem Bereich und das ist ja auch gut so. Schließlich sollte das allgemeine Interesse doch auch weitergehen und vorstellen, wer denn da genau geschützt werden soll. Meine Mauerbienen, die ich im Garten halte und beobachten machen mich sehr fröhlich und durch die BEschäftigung mit ihnen sehe ich jetzt plötzlich auch überall welche. Früher sind mir die Tierchen nie aufgefallen! Außer Hummeln, die ja auch zu den Wildbienen zählen, habe ich nie irgendwelche Wildbienen gesehen. Jetzt tauchen sie überall auf!
Und erst im Botanischen Garten! Dort haben die Wildbienen ein regelrechtes Paradies, so dass sie sehr zahl- und artenreich auftreten. Das war schon interessant, wie der Christoph ein Exemplar nach dem anderen mit dem Insektenkescher weggefischt hat!
So konnten wir uns die Tierchen auch etwas genauer ansehen!
Samstag war dann wieder NABU-Kindergruppen-Zeit. Gibt es bei dem fantastischen Wetter etwas Schöneres als draußen zu sein? Wir waren auf den Lübarser Feldern unterwegs mit Unterstützung vom Naturkundemuseum, auf der Suche nach den Nachtigallen. Dort gibt es unter anderem zwei Wissenschaftlerinnen, die sich speziell mit diesem Vogel beschäftigen und sich die Zeit genommen haben, zusammen mit uns der Nachtigall einmal hinterherzuforschen. Berlin gilt ja als Hauptstadt der Nachtigallen, da wir immer noch jährlich viele Brutpaare bei uns haben, aber auch bei uns nimmt die Zahl ab. In anderen Städten ist sie bereits ganz verschwunden.
Zusammen mit den Kids haben wir besprochen, woran das liegt und was wir in Zukunft besser machen können, um der Nachtigall zu helfen. Es ist immer wieder toll zu sehen, was die Kids alles wissen und auf welche Ideen sie kommen. Aus ihren Mündern klingt vieles ganz selbstverständlich und einfach. Schade, dass die Realität jetzt noch anders aussieht.
Glücklicherweise haben wir dann auch ein Nachtigallmännchen gefunden, das von seiner Singwarte auf uns herab sang. Habt ihr schon einmal bewusst einer Nachtigall gelauscht? Das müsst ihr unbedingt mal machen, es ist herzzerreißend schön. Ihr Gesang ist bereits von weitem zu hören, so laut singt sie. Die Kinder staunten auch nicht schlecht, dass sie 200 Strophen beherrscht!
Mit einem speziellen Gerät haben wir dann versucht, die verschiedenen Gesänge aufzunehmen. Die Auswertung folgt leider erst im Herbst. Gesehen haben wir Samstag jedoch keine Nachtigall, denn im Baum, versteckt unter all dem Laub, war sie gut versteckt.
Aber was soll ich euch sagen? Gestern hüpfte uns quasi vor der Haustür eine über den Weg! Das war schön und mein Sohnemann freute sich sehr, sie jetzt auch einmal gesehen zu haben. Und zwar nicht nur in einem Buch;-)
Kennt Ihr das? Wenn der Kopf vor Ideen quasi überquillt? So ist das seit einiger Zeit bei mir und ich versuche irgendwie alle Projekte unter einen Hut zu bekommen. Mehr schlecht als recht.
Wie ihr sicherlich bemerkt habt, lag meine Stadtnaturkinderseite einige Wochen komplett brach.
Irgendwo musste ich leider Abstriche machen, um andere Dinge zu schaffen und da musste ich meine Seite leider pausieren lassen. Aber das soll sich nun ändern! Denn unsere Kinder-Naturschutzgruppe hat alles andere als pausiert! Es ist ja so viel passiert in der letzten Zeit…
Fangen wir doch einfach mit unserer letzten Aktion an, oder? Die Stunde der Wintervögel!
Vom 5. bis 7. Januar riefen NABU und LBV zum achten Mal zur bundesweiten „Stunde der Wintervögel“ auf und wir waren natürlich wieder dabei!
Bewaffnet mit Ferngläsern ging es früh los und glücklicherweise machte dieses Jahr auch das Wetter mit. Was haben wir in den letzten Jahren nicht schon alles erlebt! Regen, Sturm, Schnee…jedes Wetter war bisher dabei. In diesem Jahr schien ausnahmsweise mal die Sonne für uns. Kalt war es natürlich trotzdem, aber es ist ja auch Januar. Umso schöner ist es dann immer später, wenn wir zuhause einkehren und uns erst einmal eine heiße Schokolade gönnen dürfen.
Wir waren wirklich sehr erfolgreich und zählten in einer Stunde über 22 Vogelarten, sogar Stieglitze, Kernbeißer und Schwanzmeisen waren dabei. Aber unser absolutes Highlight war ein Eisvogel, der leider blitzschnell an uns vorüber flog und so nur kurz zu sehen war. Aber die Freude war trotzdem riesengroß!
Ich kann diese Aktion wirklich nur empfehlen, es macht immer großen Spaß und man glaubt gar nicht, wie interessiert Kinder auch beim stillen Beobachten dabei sein können, wenn man sie denn lässt. Wir freuen uns jedenfalls schon auf die nächste Stunde der Gartenvögel, die wie jedes Jahr, im Mai stattfinden wird.
Hallo, schön, dass Du hier bist!
Ich bin Patricia und lebe zusammen mit meinen beiden Kindern, meinem Mann, unseren zwei Katzen und diversen anderem Kleinvieh im grünen Norden von Berlin.
Ich liebe die Jahreszeiten und die Natur und erkunde zusammen mit unserer NABU-Kindergruppe so oft es nur geht unsere Stadtnatur.
Was wir so erleben, aber auch von meinen „Zuhause-Projekten“, Rezepten und von allerlei Handgemachtem möchte ich euch hier gerne berichten.